Ich habe meine Google-Daten bis ins Jahr 2013 zurückverfolgt.
Google weiß unter anderem, bei welchen Ärzten ich war, welche Orte ich wie oft besucht habe und sogar, welche Strecke ich auf Skiern zurückgelegt habe.
Und auch, dass ich mit 13 offenbar ein großer „Fan“ der Schauspielerin Megan Fox war.
Ich bin 2001 geboren, damals gab es zwar noch keine Smartphones, aber immerhin schon das Internet - wenn auch noch in den Kinderschuhen. Mein erstes Smartphone bekam ich zum Zeugnis in der vierten Klasse. Einen Google-Account hatte ich schon vorher, um E-Mails empfangen zu können. Wahrscheinlich sind keine angekommen - wer schreibt einem Kind schon Mails? 2013 habe ich mir dann einen zweiten Google-Account angelegt, den ich bis heute privat nutze. Um Youtube-Videos zu schauen, Mails zu schreiben und mir Notizen zu machen. Mir war klar, dass Google dadurch viel über mich weiß. Aber wie viel, das hätte ich nicht gedacht. Gemeinsam mit der Firma PolyPoly habe ich meine Daten von Google zurückholen und auswerten lassen. Durch die Datenschutzgrundverordnung hat jeder Bürger das Recht, von Google, Facebook und Co. zu erfahren, was die Unternehmen über ihn wissen. Also konkret, welche Daten die Unternehmen gesammelt haben. Stellt man eine solche Anfrage, erhält man per Mail einen Datensatz, mit dem ich als normaler Mensch ohne fortgeschrittene Programmierkenntnisse nicht viel anfangen konnte. Hier kam PolyPoly ins Spiel. Die Genossenschaft hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Datenhoheit wieder an die Menschen zurückzugeben, denen die Daten auch gehören. Für Facebook beispielsweise hat das Unternehmen bereits ein Tool veröffentlicht, mit dem man die verschlüsselten Daten einsehen und auswerten kann. Für Google ist diese Funktion in Arbeit.