Fast drei Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie wird deutlich, wie weltweit Daten, die vorgeblich zu Zwecken der öffentlichen Gesundheit gesammelt wurden, von Behörden und Geheimdiensten ausgewertet werden. In Indien soll die Technologie zur Kontrolle der Maskenpflicht nun von den Strafverfolgungsbehörden genutzt werden und in Israel sollen Menschen mit Hilfe von Telefonüberwachung, die eigentlich der Corona-Bekämpfung dienen sollte, schikaniert worden sein. Nachdem zu Beginn der Pandemie Apps vor allem zur Kontaktverfolgung als eine der wichtigsten technischen Schutzmaßnahmen in den Fokus gerückt waren, wurde die Kritik zuletzt immer lauter. Insbesondere nachdem eine Person am Vorabend von einer vermeintlichen Regierungsangestellten zum Essen eingeladen worden war, gab es einen Coronafall in der Region und seine Covid-App zwang ihn in die Quarantäne, obwohl er einen negativen Test vorweisen konnte, der ihm die Reise hätte ermöglichen sollen.
In Indien wiederum wird die Gesichtserkennungstechnologie, die ursprünglich zur automatischen Suche nach Personen ohne Atemschutzmaske gedacht war, nun zur Strafverfolgung eingesetzt. Die Polizei des Landes fotografiere Personen mit Tablets und nehme persönliche Daten auf.
Insgesamt zeigen diese Fälle, wie die Pandemie genutzt wurde, um den Zugang zu Überwachungstechnologien auszuweiten.